Im August 1988...
...wurde mit dem Bau des neuen Gerätehauses an der Schweinsdorfer Straße begonnen, bereits im Dezember 1989 konnten Teilbereiche der Fahrzeughalle bezogen und die ausgelagerten Fahrzeuge und Anhänger im neuen Gerätehaus untergestellt werden. Ab Januar 1990 wurde der Werkstatt-und Waschhallenbereich genutzt. Im März 1990 war das Gerätehaus fertig gestellt, der große Umzug konnte stattfinden. Somit ging die Aera des alten Gerätehauses zu Ende. 136 Jahre lang war die Feuerwehr im Rathausgewölbe am Marktplatz untergebracht. Bereits in den 1960iger Jahren stellte man fest, dass die Unterbringung im Rathausgewölbe nicht mehr zeitgemäß war. Es gab nur ein einziges Ausfahrtstor, die Fahrzeuge standen in Zweierreihen, die Schutzkleidung hing direkt neben den Fahrzeugen, ein Teil der Wehrmänner konnte sich erst umziehen, wenn Fahrzeuge die Halle verlassen hatten. Bei Wartungs- und Reparaturarbeiten mussten erst Fahrzeuge am Marktplatz abgestellt werden um die nötigen Arbeiten in der Halle durchführen zu können. Es fehlten auch sanitäre Anlagen, ein Schulungsraum und vieles mehr. Erst als 1986 das neue TLF 16/25 und 1987 der Rüstwagen 2 in Dienst gestellt wurden und nachdem die Feuerwehrführung gewechselt hatte, begann ein Umdenken. Verschiedene Gerätehäuser, bei Feuerwehren ähnlicher Größe, wurden besichtigt und daraufhin ein Raumkonzept erarbeitet. Beim Stadtrat rannte man offene Türen ein und es wurde ein Architekturbüro beauftragt, das sich auf den Bau von Feuerwehrhäusern spezialisiert hatte. Die Planer konnten das erarbeitete Konzept sehr gut umsetzen, jedoch wurden nicht alle Wünsche der Feuerwehr erfüllt. Die Grundstücksuche gestaltete sich schwierig, innerhalb der Stadtmauer ließ die Größe des Objektes keinen Standort zu. Der von der Feuerwehr favorisierte Standort am Schlachthof hätte eine Verzögerung beim Baubeginn bedeutet, da man das Gebäude erst hätte abreißen müssen.
Der geplante Abriss hatte allerdings einige Gegner in der Bevölkerung und bei den örtlichen Metzgern (Anm. Aufgrund neuer EU-Richtlinien wurde der Schlachthof einige Zeit später geschlossen). Ein weiterer Standort wäre der städtische Bauhof gewesen, doch auch dort wäre erst ein Neubau des Bauhofes an anderer Stelle nötig gewesen, was den Baubeginn noch weiter verzögert hätte. Die Entscheidung fiel auf den Standort an der Schweinsdorfer Straße, das Gelände befand sich in städtischen Besitz und für die darauf befindlichen Kleingärten fand man schnell eine Ersatzfläche ganz in der Nähe. Der Standort liegt verkehrsgünstig zum größten Stadttor in die historische Altstadt, auch Siedlungsgebiete, die Autobahn und Gewerbegebiete werden schnell erreicht. In direkter Nachbarschaft befindet sich die Rettungswache mit Rotkreuzheim des BRK und die Unterkunft des THW.
Blick ins alte Gerätehaus
(etwa 1988) Links: TLF 16/25, dahinter stand das zweite TLF 16, AL 21 Rechts: Kdo-W, dahinter RW 2, LF 16, MTW. Das LF 8, das TSF und der Lichtmastanhänger mussten aus Platzgründen anderweitig untergestellt werden.
Der Fahrzeugpark im Jahr 1986}
v.l. TSF, MTW, LF 8, TLF 16/25, TLF 16/24, LF 16, davor der ELW1
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Haupteingang mit Foyer
Der Haupteingang ist von der Schweinsdorfer Straße aus zugänglich. Von hier aus gelangt man über das Foyer in die Zentrale, das Besprechungszimmer, die beiden Büros und in das Treppenhaus in den Keller und ins Obergeschoß, in dem eine Wohnung vorhanden ist. Über einen Flur ist die Fahrzeughalle, die sanitären Anlagen, der Schulungs- und der Aufenthaltsraum erreichbar. Im Foyer ist eine alte Handdruckspritze und historische Ausrüstungsgegenstände ausgestellt. In einer Vitrine ist eine Ausgabe des Feuerwehr-Magazins aus dem Jahr 1993, in der auflagenstärksten Fachzeitschrift wurde damals ausführlich über die Feuerwehr Rothenburg berichtet.
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Einsatzzentrale
Seit der Inbetriebnahme der integrierten Leitstelle in Ansbach, wird die Zentrale nur noch bei Großschadenslagen besetzt, um die anfallenden Einsätze zu koordinieren. Von der Zentrale aus hat man direkten Sichtkontakt zur Fahrzeughalle, auf den Hof und zur Ausfahrt auf die Schweinsdorfer Straße. Die Alarmzufahrt, über den Parkplatz P3, wird über einen Monitor überwacht.
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Einsatzzentrale
Ausstattung der Zentrale: Zwei Telefonleitungen, Faxleitung, zwei Funkgeräte (Digital DMO und TMO- Modus), ein Analog- Funkgerät, ein Alarmfax, Steuerung der Hallen- und Hoftore, ELA- Anlage (Alarmgong und Sprachdurchsagen im Gebäude), zentrale Ein- und Ausschaltung der Alarmsteuerung (Abgasabsaugung, Beleuchtung), PC mit Drucker und Internetanschluß
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Fahrzeughalle
Die Fahrzeughalle hat zwölf Stellplätze, die jeweils mit Ladeerhaltung für Strom und Druckluft, sowie einer Abgasabsaugung ausgestattet sind. Die elektrisch betriebenen Sektionaltore sind mit einer Ampel abgesichert, um dem Maschinisten anzuzeigen, ob das Tor ganz geöffnet ist (grün), oder ob es noch in Bewegung ist (rot).
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Einsatzbildschirm
In der Fahrzeughalle hängen zwei Bildschirme, auf denen die Einsatzkräfte den Einsatzort, die Einsatzart und die von der Leitstelle disponierten Fahrzeuge ablesen können
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Fahrzeughalle
An der Rückseite der Fahrzeughalle befinden sich die Kleiderspinde der Einsatzkräfte. Zwischen den Spinden sind zwei Alarmzugänge, Zugänge zu den vier Lagern, das Treppenhaus zum Turm sowie in den Keller und ein Aufzug, der die Fahrzeughalle mit der Schlauchwäsche im Keller und dem Museum im Obergeschoß verbindet.
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Werkstatt & Waschhalle
Die Werkstattbox ist u.a. mit einer Montagegrube mit integriertem Wagenheber und einer Abgasabsaugung ausgestattet.
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Werkstatt & Waschhalle
Im direkten Anschluss an die Werkstattbox befindet sich die Werkstatt in der Wartungs- und Reparaturarbeiten an Geräten durchgeführt werden. Zur Werkstatt gehören noch ein Batterie- Laderaum, ein Betriebsstoffelager (Benzin, Diesel, Öle und sonstige brennbare Flüssigkeiten) und ein kleines Büro für den hauptamtlichen Gerätewart.
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Werkstatt & Waschhalle
In der geräumigen Waschbox werden notwendige Pflegearbeiten an den Fahrzeugen durchgeführt. Selbstverständlich wird das Waschwasser über einen Ölabschneider abgeleitet
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Atemschutzwerkstatt
Die Atemschutzwerkstatt ist mit modernen Prüfgeräten ausgestattet, in ihr werden nicht nur die eigenen Geräte geprüft und gewartet, sondern auch von Feuerwehren der umliegenden Gemeinden. In einem Nebenraum befindet sich ein leistungsfähiger Atemluftkompressor und ein Notstromaggregat, dass das Haus bei einem Stromausfall unabhängig macht.
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Atemschutzwerkstatt
Die Atemschutzwerkstatt ist mit modernen Prüfgeräten ausgestattet, in ihr werden nicht nur die eigenen Geräte geprüft und gewartet, sondern auch von Feuerwehren der umliegenden Gemeinden. In einem Nebenraum befindet sich ein leistungsfähiger Atemluftkompressor und ein Notstromaggregat, dass das Haus bei einem Stromausfall unabhängig macht.
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Schlauchpflege & Schlauchturm
Im Keller des Gebäudes ist die Schlauchpflegeanlage, die auch mit Regenwasser betrieben werden kann. Dazu befindet sich im Hof ein unterirdischer Tank mit 30'000 Liter Fassungsvermögen. Über einen Schacht können dort auch Saugübungen durchgeführt werden
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Schlauchpflege & Schlauchturm
Der Schlauchturm wurde als Vollturm gebaut, die Innenhöhe beträgt etwa 23 Meter. Es können bis zu 110 Schläuche gleichzeitiig getrocknet werden. An der Außenseite des Turms befinden sich drei Balkone für Leiterübungen.
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Schulungs- & Aufenthaltsraum
Der Schulungsraum bietet ca 50 Teilnehmern Platz. Die moderne Ausstattung mit Beamer, Overhead-Projektor, Internetanschluß und Video/DVD Player, wird auch für überörtliche Schulungen aus dem gesamten Dienstbezirk Ansbach Land 5 genutzt. Lehrgänge für Atemschutz (Abschluss in Dinkelsbühl), Maschinisten oder Truppmann/Truppführer werden regelmäßig abgehalten.
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Schulungs- & Aufenthaltsraum
Im Aufenthaltsraum setzen sich die Feuerwehrleute nach Übungen oder Einsätzen zusammen. Durch öffnen einer Trennwand können Schulungs- & Aufenthaltsraum zu einem großen Raum verbunden werden.
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Feuerwehrmuseum
Im nicht öffentlichen Feuerwehrmuseum im Obergeschoß stehen viele alte Geräte der Feuerwehr Rothenburg, aber auch Leihgaben von anderen Feuerwehren.
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Feuerwehrmuseum
Saug/Druckspritze aus dem Jahr 1903 von der Feuerwehr Bettenfeld